Gemeinsame Mahlzeiten mit meinen liebsten Menschen sind für mich etwas vom Schönsten. Schon als Kind musste man mich nie zwei Mal rufen, wenn das Essen auf dem Tisch stand. Wenn meine Grossmutter mütterlicherseits gekocht hatte, musste ich sogar gebremst werden, wenn ich zum dritten Mal meinen Teller hinstreckte, um noch mehr «Chäs Chnöpfli» zu bekommen.
Heute würde man sagen, diese «Chäs Chnöpfli» waren das Signature Dish meiner Grossmutter Elsa, also ihre unverwechselbare Spezialität. Serviert wurden die selbstgemachten «Chnöpfli» in einer grossen, weissen Schüssel, die einen kleinen Sprung hatte. Garniert waren sie mit Röstzwiebeln und viel zerlassener Butter. Dazu durften meine Schwester und ich Citro trinken. Sonst kamen bei uns keine Süssgetränke auf den Tisch.
Mein erster Tisch
Den Holztisch, an dem wir sassen, schenkte mir meine Grossmutter vor ihrem Umzug in eine Alterswohnung. Diesen Tisch und sechs Stühle hatten sie und Grossvater nach der Heirat für ihren gemeinsamen Haushalt gekauft. Ich übernahm die Möbel für meine erste eigene Wohnung. Ein Onkel schliff das Holz ab und malte Tisch und Stühle auf meinen Wunsch weiss an.
