Seid ihr an Weihnachten in der Kirche gewesen?
Felix Reich: Ja, am Weihnachtsmorgen gehe ich immer in die Kirche.
Isabelle Berger: An Heiligabend war ich an der Christnachtfeier in meiner Kirchgemeinde.
Constanze Broelemann: Ich war am Heiligen Abend im späten Gottesdienst, dieses Mal in Deutschland, weil ich selbst keinen Dienst hatte.
Wie oft besucht ihr Gottesdienste?
Constanze: Als Pfarrerin leite ich hin und wieder Gottesdienste, aber ich gehe auch privat.
Isabelle: Ich gehe an Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern in den Got-tesdienst, ab und zu auch in den Taizé-Gottesdienst oder wenn ich eine aktive Rolle habe. Sei es, weil ich Musik mache oder einen Part in der Liturgie übernehme. Seit ich Kirchgemeinderätin bin, kommt das öfter vor als früher.
Felix: Im Moment besuche ich den Gottesdienst eher selten. Eure Frage klingt für mich ein wenig nach Kontrolle. Ich kann mich ja der Kirche auch verbunden fühlen, wenn der Gottesdienst gerade nicht in meinen Lebensrhythmus passt. Wenn ich die Kirchenglocken höre, bin ich dankbar, dass die Gemeinde Gottesdienst feiert – durchaus auch stellvertretend für mich. Ich besuche selber aber gern Gottesdienste und suche sie gezielt aus. In einer Kirche ist mir auch das Raumgefühl wichtig.
Wer predigt, spielt keine Rolle?
Felix: Doch, auch. Eine gute Predigt kann mich begeistern. Aber wenn mir eine Kirche gefällt, kann ich auch gut mit einer Predigt leben, die mir inhaltlich weniger zusagt. Mir ist wichtig, dass die Liturgie stimmt, das ist ein Stück Heimat für mich. Der Gottesdienst sollte einen roten Faden haben und auch gut vorbereitet sein.
Constanze: Als Zuhörerin bin ich Predigten gegenüber eher grosszügig und versuche, nicht zu stark zu wer-ten. Wahrscheinlich, weil ich selber Pfarrerin bin und weiss, wie anspruchsvoll es ist, eine gute Predigt zu halten. Hier in Graubünden ist die Dorfkirche noch typisch. In Städten sind Gottesdienste sicher anders gestaltet. Ich besuche auch gern mal eine katholische Kirche, aber eher wegen des Raumes.